Die zukünftige Entwicklung der Arbeitswelt ist sehr unübersichtlich und komplex. Gerade für SchülerInnen ist es deshalb schwierig, sich für einen Beruf zu entscheiden.
Angesichts von über 9000 Studiengängen und 400 Ausbildungsberufen fällt eine Entscheidung daher nicht leicht. Daher neigen viele dazu, Fragen der Berufswahl zu umgehen oder lange vor sich her zu schieben. Das haben uns Berufs- und Studienberater immer wieder bestätigt. Das Goethegymnasium hat es sich darum zum Ziel gesetzt, die SchülerInnen frühzeitig an studien- und berufswahlorientierende Fragen heranzuführen, denn die Berufswahl ist erfahrungsgemäß kein einmaliges Ereignis kurz vor oder nach dem Abitur, sondern das Ergebnis eines längeren Entscheidungsprozesses. Es geht um die Auseinandersetzung mit den eigenen Interessen und Fähigkeiten, der Informationsbeschaffung und dem Treffen einer Entscheidung. Beim studien- und berufswahlorientierenden Unterricht sehen wir als Lehrkräfte vor allem zwei Aufgaben: Wir wollen den SchülerInnen zum einen dabei helfen, ihre beruflichen Interessen herauszufinden. Zum anderen wollen wir sie dabei unterstützen, die Informationsflut zu Fragen der Berufswahl so zu ordnen, zu gewichten und zu bewerten, dass sie für die persönliche Berufswahlentscheidung hilfreich ist.
Wir beginnen darum frühzeitig, ab Klasse 5 ist es uns wichtig, dass möglichst viele SchülerInnen am Zukunftstag für Mädchen und Jungen Einblicke in der Berufswelt sammeln können. Im 10. Jahrgang besuchen alle Klassen das Berufsinformationszentrum, darüber hinaus nehmen sie an einem Workshop „Berufsorientierung und Medien" teil, geleitet von externen Trainern der UP Consulting GmbH, mit denen wir seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten. Die SchülerInnen lernen hier ein Internetportal kennen, in dem alle potentiellen Betriebe in der Region Hildesheim mit ihren Angeboten für praxisorientierte Erfahrungen aufgelistet sind, egal ob für Schulpraktika, freiwillige Praktika oder Praxistage. Ferner bieten verschiedene Tests zur Selbsteinschätzung die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten, Neigungen und Interessen zu erkennen.
Für die elften Klassen organisieren wir ein Kompaktseminar zur Studien- und Berufswahlvorbereitung. Dabei bieten wir wiederum in Zusammenarbeit mit Trainern der UP Consulting GmbH ein Bewerbertraining an, bei dem den Schülern rechtzeitig vor Verlassen des Gymnasiums ein Instrumentarium zur Bewältigung der anstehenden Bewerbungsschwierigkeiten an die Hand gegeben wird. Dieses reicht von der schriftlichen Bewerbung über Telefonmarketing und Vorstellungsgespräch bis hin zur Einführung in Testverfahren. Ferner können sich die Schüler in verschiedenen Gesprächsforen über Studienmöglichkeiten an den Universitäten und Fachhochschulen in Hannover und Hildesheim informieren oder sich mit Juristen, Redakteuren, Medizinern, Vertretern der Arbeitsagentur, Sparkassen, IHK und aus der Wirtschaft über deren Berufserfahrungen unterhalten.
Der nächste wichtige Schritt zur Vorbereitung auf die Berufswahl ist das Betriebspraktikum im 11. Jahrgang. Die Schüler sollen sich dabei ihrer Neigungen, Interessen und Fähigkeiten bewusst werden und zu einer Entscheidung für eine Berufsausbildung oder für ein Hochschulstudium hingeführt werden. Außerdem lernen sie Aufbau, Struktur und Aufgaben eines Betriebes kennen und erleben die Situation des arbeitenden Menschen im Betrieb.
Herr Brunke ist als Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit seit vielen Jahren am Goethegymnasium etabliert und bietet monatlich eine offene Sprechzeit an und wird in themenspezifischen berufsorientierenden Veranstaltungen aktiv. Darüber hinaus zeigt er Möglichkeiten auf, sich in der Vielzahl der Studienmöglichkeiten, der bunten Welt der Ausbildungsberufe und spannender Überbrückungsmöglichkeiten zurechtzufinden. Er gibt Rat und Auskunft zu Terminen und Zulassungsverfahren und Informationsmöglichkeiten.
Sein Beratungsangebot findet ihr hier.
Im 12. und 13. Jahrgang geben wir unseren SchülerInnen die Möglichkeit an den Hochschulinformationstagen der verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen teilzunehmen, ermutigen sie zum Schnupperstudium und informieren sie über die Vortragsreihen des Arbeitsamtes.
Sascha Georgiadis