Von Melina Streckert und Milena Hallier
Wie jedes Jahr fand der Schüleraustausch des Goethegymnasiums mit dem Colegio Montessori Girona in Spanien statt. Wir fuhren nachts mit dem Bus nach Bremen, um von dort aus nach Girona zu fliegen. Vom dortigen Flughafen aus wurde wir gleich mit dem Bus zur Schule gebracht, wo wir von unseren Austauschpartnern zunächst zögerlich begrüßt wurden. Als sich schließlich alle Paare gefunden hatten, gab es einen kleinen Imbiss auf dem großen Picknickplatz der Schule mit der ersten spanische Spezialität: Brot mit einer Schokoladentafel oben drauf. Nachdem wir dieses genüsslich verzehrt hatten, gab es eine kleine Einführung der Direktorin und der spanischen Schüler im Theatersaal der Schule. Beim anschließenden Rundgang durch die gesamte Schule und über das Gelände stellten wir fest, dass die Schule riesig ist. Das System dort ist ganz anders als bei uns, denn schon kleine Kinder ab sechs Monaten, die bei uns vielleicht in die Krippe gehen würden, werden in der Schule betreut. Jede Klassenstufe bis hin zu den Abiturienten hat ihr eigenes Gebäude. Außerdem verfügt die Schule über eine große Turnhalle, einen riesigen Sportplatz (unter anderem Basketballfelder, einen Fußballplatz und Laufbahnen), eine Mensa und drei Pools für den Schwimmunterricht. Das allein hat uns so begeistert, dass wir aus dem Stauen nicht mehr herauskamen und uns dasselbe für unsere Schule wünschten. Nachdem wir ein paar Lieder mit unserer Austauschklasse gesungen hatten, gingen wir zum Essen in die Mensa und anschließend spielten wir bis zum Schulende einige Kennenlernspiele. Danach fuhren alle mit ihren Austauschpartnern nach Hause, wo wir die Familien kennenlernten. Und dann: Endlich schlafen! Es war ein anstrengender Tag für uns, da wir die Nacht über unterwegs waren und dann einen kompletten Schultag von 9:10 Uhr bis 17:25 Uhr mitgemacht hatten.
Am Donnerstag fuhren wir mit den Schulbussen zum Colegio, von wo aus wir Deutschen eine Stadtführung durch Girona machten. Unsere Austauschpartner mussten währenddessen am Unterricht teilnehmen. Wir bekamen einen schönen Eindruck von der Stadt und der Umgebung, besonders von der tollen Kathedrale, wo auch gleich die ersten Gruppenfotos gemacht wurden. Zurück in der Schule hörten wir uns dann von einem Lehrer auf Spanisch einen Vortrag über Dalí an, dessen Museum wir am nächsten Tag besuchen sollten. Doch vor dem Museumsbesuch waren wir zunächst bei den Ruinen der Stadt Empúries, die einmal von Römern und Griechen besiedelt war. Es war ziemlich windig, doch trotzdem war es sehr eindrucksvoll und wir hatten insgesamt mit dem anschließenden Besuch im Museum einen tollen Tag. Das Wochenende wurde von der Familie individuell gestaltet. Einige gingen zum Strand, andere shoppen und man lernte die Familie und die spanische Lebensweise besser kennen.
Den Montag verbrachten wir in der Schule und nahmen am Unterricht unserer Partner teil. Doch leider wurde überwiegend Katalanisch gesprochen, sodass wir kaum etwas verstanden. Wir stellten fest, dass im Unterricht anderer Stoff als in Deutschland behandelt wird und eine Unterrichtsstunde wirklich aus 60 Minuten besteht. Auffällig war, dass die Schüler und die Lehrer sich duzen, bis hin zur Direktorin. Es war ein langer Tag für uns, aber eine interessante Erfahrung.
Dienstag war leider schon unserer letzter Tag, doch es stand ein Barcelona-Besuch mit unseren Partnern auf dem Plan, was uns den bevorstehenden Abschied etwas vergessen ließ. Wir besuchten den eindrucksvollen und schön gestalteten Park Güell, eine der vielen Sehenswürdigkeiten des spanischen Architekten Gaudí. Eine andere dieser Sehenswürdigkeiten besichtigten wir im Anschluss: Die Sagrada Familia, die wohl eindrucksvollste Kirche, die wir jemals gesehen haben. Danach ging es zur Plaça de Catalunya, wo es neben Hunderten von Tauben auch das heiß ersehnte Hard Rock Café gibt, wo viele von uns sich T-Shirts als Andenken kauften. Anschließend gingen wir über die Rambla, eine zum Hafen führende Promenade, die gleichzeitig die bekannteste Einkaufsstraße Barcelonas ist. Am Hafen befindet sich das Maremagnum, ein großes Einkaufszentrum, wo wir Zeit zur freien Verfügung hatten, Fotos schießen und weitere Andenken kaufen konnten.
Auf der Rückfahrt wurde die Stimmung langsam bedrückt, weil alle wussten: Bald geht es nach Hause! Beim Abschlussessen in der Mensa der Schule wurden noch schöne Fotos geschossen. Dann verabschiedeten wir uns von den Schülern unserer Austauschklasse, die nicht an dem Austausch teilnehmen und daher nicht nach Deutschland kommen werden. Dies war schon ein sehr trauriger Moment, doch noch trauriger wurde es am nächsten Morgen am Flughafen, wo wir uns von unseren mittlerweile zu guten Freunden gewordenen Austauschpartnern und deren Familien verabschieden mussten. Es flossen einige Tränen und als wir schließlich sicher im kalten Bremen landeten, hatten wir alle denselben Gedanken: Wir wollen zurück nach Spanien! Insgesamt war es ein unvergessliches Erlebnis und eine wunderbare Zeit, das Wetter war die ganze Woche über super und wir fanden neue Freunde, lernten neue Menschen, neue Orte und neue Sitten kennen und schlossen dies alles schon nach dieser kurzen Zeit ins Herz. Wir freuen uns wahnsinnig auf den März, wo uns die Spanier besuchen und wir uns endlich alle wiedersehen!